Die Zukunft des Browsens?

Welcher Browser ist der beste? Im Artikel beschreibe ich Rockmelt, ein Browser der auf die Integration von Social Media setzte, aber letztlich scheiterte.

UPDATE I: Rockmelt ist tot, für mich kommt der spannenste neue Browser Vivaldi aus Norwegen, der ebenfalls auf Chromium aufbaut.

UPDATE II: Auch den Dienst Stumble Upon gibt es nicht mehr. Dafür gibt es jetzt Mix.

Rockmelt ist der fantasievolle Name für einen neuen Social Media Browser. Der Browser integriert Facebook (FB) und andere Social Media Services wie zum Beispiel Twitter. Der Schwerpunkt liegt aber eindeutig auf FB: Den Online-Status seiner FB-Freunde kann man auf der linken Seite in einer vertikale Leiste sehen, in der rechten Leiste findet man Buttons für Twitter, FB-Statusmeldungen und RSS-Feeds die bei Anklicken die neuesten Meldungen in einem eigenen Menü anzeigen. Das ist einfach großartig. Ein weiteres Gimmick ist der Share-Button neben der Adressleiste. Entdeckt man im World Wide Web etwas Erwähnenswertes, kann man das seinen Freunden auf FB oder Twitter gleich mitteilen.

Rockmelt, unten rechts das Pop-Up Fenster von Twitter

Noch ein Hit: Alle persönlichen Einstellungen werden in der sogenannten Cloud gespeichert, damit sind diese Einstellungen jederzeit und überall verfügbar. Ich zum Beispiel nutze zu Hause auch den Laptop meiner Eltern, mit Rockmelt muss ich den Browser nicht erst einrichten, alle persönlichen Einstellungen werden vom Server geladen. Das kann natürlich bei Datenschützern viel Unmut hervorrufen, einen sehr kritischen Artikel dazu habe ich auf Spiegel Online gefunden. Nebenbei bemerkt sind aber Verlage wie der Spiegel selbst mächtige Datenkraken. Komisch auch, dass im Spiegel Online am selben Tag ein zweiter Artikel über Rockmelt erschienen ist, der diesen ohne wenn und aber lobt.

Rockmelt baut auf Chromium auf, dem Open Source Web Browser Projekt von Google. Dementsprechend ähnlich sind sich auch Rockmelt und der Google Chrome Browser. Das ist auch der erfreuliche Grund warum Rockmelt richtig schnell arbeitet.

Wünschenswertes

Da der Browser noch in der Beta-Version ist, gibt es natürlich noch viel Platz für Verbesserungen. Der Funktionsumfang für Twitter könnten zum Beispiel noch erweitert werden. Außerdem verursacht Adobe Flash und der eingebauten FB-Chat noch Probleme. Unter dem Share-Button könnten in Zukunft mehrere Services subsumiert werden, wie zum Beispiel Stumple Upon, Delicious/Diigo und Digg. Einer der tollsten Funktionen von Rockmelt ist, dass neue Nachrichten von Twitter und FB rechts unten in kleinen Pop-Up Fenstern eingeblendet werden. Gut wäre, wenn die Meldungen von Twitter und FB eine unterschiedliche Färbung hätten. Für mich ist es nämlich manchmal von Bedeutung, ob eine Meldung von Twitter oder FB kommt. Besonders nervig ist, dass man Links in den Meldungen nicht direkt im Pop-Up Fenster anklicken kann. Klickt man auf das Pop-Up Fenster, öffnet sich die Timeline desjenigen der die Meldung geschrieben hat und dann erst kann man den Link anklicken.

Unverzichtbare Add-ons

Da Rockmelt mit Chromium läuft, können auch alle Extensions für den Chrome Browser verwendet werden. Das ist auch für mich besonders wichtig. Folgende vier Extension möchte ich in keinem Browser mehr missen: Erstens den AdBlocker, damit wird nervige Werbung geblockt. Sorry, liebe Werbeleute und Medienverlage, aber manche Werbungen sind einfach nicht zu ertragen. Zweitens ein englisches Wörterbuch, da ich doch häufig englische Texte lese. Drittens meine Gedächtnisstütze für Passwörter und die vierte und letzte Extension ist Stumble Upon. (siehe Update II)

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