Vom Februar bis April dieses Jahres habe ich eine Ausbildung mit Zertifizierung zum Marketing Automation Manager gemacht. Organisiert wird dieser Lehrgang von Michael Vaclav, der sich mit seiner Agentur brandREACH schlauerweise schon recht früh auf das Thema draufgesetzt hat und sich in Österreich hier schon einen Namen gemacht hat.
Mit rund € 2.500 ist der Lehrgang definitiv für Leute gedacht, bei denen die Unternehmen die Kosten übernehmen. So war das auch bei mir der Fall und das ist wirklich ein feines Arbeitgeber-Goodie. Zuvor war ich ja in der Medien-, Startup- und Agenturwelt tätig, da sind die Weiterbildungsbudgets eher mau.
Meine Motivation teilzunehmen war auch, Gleichgesinnte aus Österreich zu treffen. So viele gibt es hierzulande nämlich (noch) gar nicht, die sich mit diesem Thema intensiv auseinandersetzen. Es war jedenfalls ein bunt gemischter Haufen an Teilnehmern: vom Konzern zum Mittelstand, vom Medienunternehmen zum Industriebetrieb. Bei Erfahrung und Know-how waren die meisten dann eher Einsteiger.
Inhaltlich gings um typische Prozesse, die sich automatisieren lassen. Die Konzepte von Buyer Persona und Customer Journey haben wir intensiver behandelt, gestreift haben wir auch Lead Scoring, Inbound Marketing und Account Based Marketing. Die letzte Einheit beschäftigte sich mit der Projektierung und da insbesondere mit der Erstellung eines Lastenheftes. Michael hat auch einen kleinen Exkurs durch die gängigsten Tools gemacht, von HubSpot über Salesforce zu Microsoft Dynamics. Er hat den Kurs klugerweise Tool-agnostisch aufgesetzt, wobei doch eine deutliche Mehrheit der Teilnehmer HubSpot im Unternehmen einsetzt.
Auch wenn für mich jetzt keine völlig neuen Themen dabei waren, hat es gutgetan, sich dem Ganzen mal mit etwas Abstand zum Arbeitsalltag zu widmen. Beim Thema Dokumentation habe ich etwa gemerkt, dass da noch viel Luft nach oben ist. Die Dokumentation ist halt auch gerne das Erste, was im Stress gestrichen wird.
Ich hätte mir noch etwas mehr praktische Use Cases ähnlich wie die Harvard Business Cases gewünscht. Und: Die ersten zwei Einheiten drehten sich vor allem um Theorie. Das ist zwar auch wichtig, hätte aber kürzer sein können.
Alles in allem war das aber ein hilfreicher und durchdachter Lehrgang, der mir einige gute Denkanstöße geliefert hat. Ich würde ihn weiterempfehlen.