Als Jugendlicher war ich versessen auf Marken und mein größter Wunsch waren Tommy Hilfiger und Ralph Lauren, weil das die „rich kids“ trugen. Das ist ein ungesundes Markenverständnis.
Mit 20-35 Jahren traten Marken dann für mich in den Hintergrund.
Mittlerweile bin ich wieder ein Marken-treuer Konsument geworden. Dabei geht es mir nicht mehr darum, anderen zu impornieren. Ganz im Gegenteil: Riesengroße Logos auf Kleidung empfinde ich als peinlich. Aber ich erhoffe mir von einer Marke wiederkehrend die gleiche Qualität und Eigenschaften, warum ich sie das erste Mal gekauft und für gut empfunden habe.
Bei Seidensticker kann ich mich etwa darauf verlassen, dass der Schnitt der Hemden für mich passt. Ich weiß genau welche Größe und Passform ich bestellen muss. Umgekehrt, HP kaufe ich für längere Zeit nicht mehr, nachdem der Laptop meiner Eltern sehr früh einen Hardware-Schaden hatte.
Einmal verlorenes Vertrauen ist schwer wiederherzustellen. Ein weiteres Beispiel ist Samsung. Ich hatte vor langer Zeit mal ein Samsung Smartphone, das schnell kaputt ging. Es dauerte ewig, bis ich wieder mal ein Phone von Samsung kaufte. Diesmal ein günstiges, das sehr robust seinen Dienst tat und meine Einstellung zu Samsung revidierte. Ich denke, das ist auch ein ganz schwieriges Unterfangen für Marken: Über die gesamte Produktpalette hinweg ein konsistentes Markenversprechen einzulösen.
Aber wenn eine Marke sein Markenversprechen einhält, dann werde ich zum loyalen Kunden. Denn es nimmt auch einiges an Rechercheaufwand ab, wenn man weiß, hier passen die Produkte zu mir.