Forschungsfragen und dazu passende Hypothesen sind für die quantitativ-empirische Forschung notwendig. Hypothesengenerierend arbeitet man hingegen in der qualitativ-empirischen Forschung.
Prinzip der Falsifizierbarkeit
Bei der Beantwortung der aufgestellten Hypothesen geht man nach der Falsifikation vor. Demnach sollte man immer so arbeiten, dass eine bestehende Problemlösung gerade nicht mehr funktioniert, damit die Hypothesen verfeinert bzw. verändert werden können und so die gesamte Theorie verbessert wird.
Das Prinzip der Falsifizierbarkeit in der Wissenschaft geht auf Karl Popper zurück. Er begründete das sinngemäß so:
Wir sehen unzählig viele weiße Schwäne ein Leben lang. Darum könnten wir darauf schließen, dass alle Schwäne weiß sind. Wenn wir aber nun einen einzigen schwarzen Schwan sehen, erweist sich schon unsere Theorie als falsch und all unsere schönen Annahmen gehen den Bach runter. Suchen wir aber von Anfang an den schwarzen Schwan und finden ihn, dann können wir zumindest sagen, dass alle Schwäne nicht nur weiß sind. Die Aussage ist dann gesichert, wir könnten das sogar in Stein meißeln.
Bei der qualitativen, empirischen Forschung hat man hingegen zu Beginn keine Hypothesen. Erst nach dem Forschungsprozess entstehen diese. Das nennt sich Induktion und heißt, dass Einzelfälle untersucht und daraus allgemeingültige Aussagen abgeleitet werden, eben die Hypothesen. Qualitative Methoden sind also hypothesengenerierend.
Diese so generierten Hypothesen lassen sich dann deduktiv – mittels quantitativer Methoden – überprüfen. Deduktion bedeutet, dass man vom Allgemeinem auf den Einzelfall schließt.