Meine Eltern haben seit kurzem (wieder) einen Computer und Internetanschluss. Das hat mich einige Nerven gekostet, denn immer wieder musste ich ihnen die Bedienung von Windows und Internetdiensten wie Skype oder Facebook erklären und Fragen beantworten, die für mich so selbstverständlich sind.
Für meine Eltern scheint einfach so vieles so kompliziert zu sein und ich glaube, das liegt auch an ihrer unbegründeten Angst Fehler zu machen. Beim Umgang mit dem Computer unterscheidet sich die Generation meiner Eltern und die meine jedenfalls grundlegend, was die Einstellung und die Herangehensweise betrifft.
In der Wissenschaft werden diese Generationsunterschiede mit zwei Begriffen festgemacht: Als Digital Natives werden jene Menschen bezeichnet, die bereits mit der digitalen Technologie aufgewachsen sind und sich damit dementsprechend leicht tun. Digital Immigrants sind hingegen jene, die den Umgang mit Internet & Co. erst im Erwachsenenalter erlernen müssen. Diese Kluft zwischen Generationen ist sicher nicht einmalig.
Deshalb frage ich mich schon: Was könnte meiner Generation einmal im Alter schwerfallen? Wo werden wir einst auf eine neue Technologie stoßen, mit denen die Jüngeren ganz selbstverständlich aufwachsen, die bei uns aber für leichtes Unbehagen sorgt?
Wir als „Robotic Immigrants„
Genau so etwas könnte meiner Generation bei der Integration von Pflegerobotern in den Alltag bevorstehen. Diese Art der Technologieanwendung ist nämlich keineswegs nur in der Science-Fiction vorstellbar. Fakt ist jedenfalls, dass immer mehr Menschen immer älter werden und dementsprechend viele Leute Pflegehilfe benötigen. Der Markt ist stark wachsend und noch dazu extrem lukrativ, es dürften sich also irgendwann auch die gigantischen Entwicklungskosten bezahlt machen. Ich kann mir jedenfalls gut vorstellen, dass in 50 oder 60 Jahren Roboter bereits filigrane und komplexe Aufgaben erledigen werden. Nur eines scheint noch unsicher zu sein, und zwar wie der Faktor Mensch darauf reagieren wird. Egal, mit wem ich über dieses Thema spreche, keiner kann sich so wirklich vorstellen, von einem Roboter jeden Tag aus dem Bett gehievt zu werden, die Körperhygiene erledigt zu bekommen oder auf die Toilette begleitet zu werden. Es fehlt einfach das Vertrauen in diese seelenlosen Dinger, weil wir mit Robotern in unserem alltäglichen Leben noch zu wenig konfrontiert sind. Ich denke aber, dass nachkommende Generationen das viel unproblematischer sehen werden. Sie werden als Robotic Natives gelten, während wir uns als Robotic Immigrants erst mühselig überwinden werden müssen.
Sehr interessante Perspektive, muss ich zugeben 🙂
Thanks! In 60 Jahren oder so, wissen wir mehr. 😉
Interessante Ansicht.
Vermutlich wird das mit den Robotern aber schneller als 60 Jahre gehen. 🙂
Mit meinen Eltern durch die Tech-Welt zu navigieren, hat mir wirklich die Augen geöffnet! Ihre Zurückhaltung erinnert mich daran, wie unterschiedlich unsere Generationen mit digitalen Werkzeugen umgehen. Obwohl ich ein Digital Native bin, sind sie immer noch dabei, sich in die Materie einzuarbeiten und auf dem Weg dorthin mit ein paar Hürden zu kämpfen. Ich kann nicht anders, als mich zu fragen, was ich von Technik halten werde, wenn ich in ihrem Alter bin. Werde ich Pflegeroboter mit offenen Armen empfangen oder werde ich Schwierigkeiten haben, mich anzupassen? Es kommt darauf an, aufgeschlossen zu bleiben! Übrigens, wenn Sie neugierig auf innovative Produkte sind, schauen Sie sich bei thingsfrommars.de die coolen Fundstücke an!