Immer diese Bürokratie

Von meinem K(r)ampf mit der heimischen Bürokratie habe ich schon lang und breit erzählt. Aber ein Gusto-Stückchen österreichischer Beamtenlogik soll nicht unerwähnt bleiben…

Anfang September wurde meinem österreichischen Studienkollegen bereits 80% des gesamten Erasmus-Stipendiums überwiesen – mir aber nicht. Woran das liegt? Ich bekomme Studienbeihilfe und er nicht.

In Österreich zahlt nämlich grundsätzlich der Österreichische Austauschdienst (OeAD) das ERASMUS-Stipendium aus. Für Kopenhagen sind das 335 Euro. Als Empfänger von Studienbeihilfen bekomme ich die Förderung jedoch von der Studienbeihilfenbehörde, wozu ich nochmal einen Antrag stellen musste. Dieser nennt sich „Antrag auf Genehmigung einer Gewährung einer Beihilfe für ein Auslandsstudium“. Der Witz an der ganzen Sache ist: Die Studienbeihilfenstelle zahlt weniger aus als die OeAD GmbH. So kommt es, dass ich jetzt weniger Geld als mein Kollege erhalte und das monatlich statt im Vorhinein. Dafür kann ich nach dem Auslandssemester wieder Formulare beim OeAD einreichen, um so den Differenzbetrag zwischen Auslandsstudienbeihilfe und deren Erasmus-Stipendium zu erhalten. (genannt „Top-Up“)

Die Regelung ist also wirklich kompliziert. Irgendwie erwartet man sich da eine bessere Lösung. Zumindest aber hat der OeAD von Anfang an darauf hingewiesen, dass es solche Differenzen geben kann, auch wenn einem die Information nicht wirklich hilft. Aber etwas ganz Positives gibt es auch zu sagen: Die Höhe der Förderung ist in Österreich richtig anständig. Auslandsstudierende aus Deutschland haben mir erzählt, dass sie nur in etwa die Hälfte erhalten.

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