Tri-medial working in European local journalism

Ich fasse zwei wissenschaftliche Aufsätze aus dem Buch "Tri-medial working European local journalism" zusammen. Dabei zeigt sich die Tendenz "ein Inhalt für alle Medien". Wobei in Österreich bimediales Arbeiten meist nur Zweitverwertung ist.

Hier will ich zwei Aufsätze aus dem Sammelband „Tri-medial working in European local journalism“ wiedergegeben. Das Sammelband gibt es – mit anderen Seitenzahlen als in der gedruckten Ausgabe – hier zum Downloaden. Bei den zwei Aufsätzen handelt es sich um:

Paukens, Hans; Uebbing, Sandra (2006): Introduction – Prospects of TRIMEDIAL. In: Paukens, Hans; Uebbing, Sandra (Hg.): Tri-medial working in European local journalism. München: Reinhard Fischer, S. 7–12.

Rahofer, Meinrad; Weber, Stefan (2006): Bi-Medialization and Europization: The Journalistic Work in Austria. In: Paukens, Hans; Uebbing, Sandra (Hg.): Tri-medial working in European local journalism. München: Reinhard Fischer, S. 71–90.

Einleitung

In der Einführung machen Hans Paukens und Sandra Uebbing klar, dass heute ein oft gehörter Slogan in der Medienszene postuliert: „Ein Inhalt für alle Medien“. Dieser Slogan widerspiegelt die derzeitige Transformation der journalistischen Arbeit. Für Journalisten bedeutet das eine ständige Veränderung der Profession und mehr multimediale Kompetenzerfordernisse. Dabei zeigt sich europaweit im Journalismus eine Tendenz zum multimedialen Arbeiten. Während Bulgarien im Vergleich mit anderen Ländern dem multimedialen Arbeiten hinterher hinkt, ist das multimediale Arbeiten in Rumänien schon stark umgesetzt und in Belgien, Dänemark, Deutschland und Österreich scheint die Entwicklung ziemlich gleichauf zu sein.

Bi-Medialization and Europization: The Journalistic Work in Austria
Meinrad Rahofer, Stefan Weber

Die beiden Autoren zeigen: Die Bimedialität beschränkt sich meistens auf die Umwandlung der Print-Inhalte für Web. Laut ihren Studienergebnissen arbeiten bereits 45 % der Journalisten bimedial. Wobei Rahofer und Weber unter „monomedial“  so definieren, dass der journalistische Output nur in einem Medienkanal veröffentlicht wurde. Ich halte diese Definition für wenig sinnvoll, denn damit zählt auch ein Journalist als bimedial, wenn er beispielsweise seinen Text in einem Word-File dem Onlineredakteur schickt und der dann daraus einen Onlineartikel bastelt. Sich auf den journalistischen Output zu konzentrieren zeigt zwar die Mehrfachverwertung von Inhalten auf, aber sagt wenig über die tatsächlich multimedialen Tätigkeiten von Journalisten aus.

Die beiden Autoren meinen dann auch, dass zumindest echte trimediale Arbeit meistens nur von Freelancern (Freien) ausgeübt wird. Kompetenzlücken gibt es bei den Journalisten nicht nur beim Umgang mit CMS-Systemen sondern auch in allen Bereiche des Onlinejournalismus. Was sind die wichtigsten Ergebnisse?

  • „Real‘ tri-medial work – covering print media, radio/TV and the net – is still an exception and can possibly mainly be found by some freelancers offering their ideas and stories to many media and adapting them to all media channels.
  • But already at least about fifty percent of the journalists do bi-medial work. In Austria, at the moment, this mainly means converting print articles to the web (doing an online edition of a printed media), but of course also converting radio or TV reports to the web.
  • At the moment, bi-medially working journalists see their lack of competence in the field of content management systems and in all areas connected to online journalism.
  • So the main gaps of Austrian journalists are a missing bi-medial competence and a lacking European/international horizon in their work. Bimedialisation and ‚Europization‘ seem to be the major empirical facts to which the Tri-medial project reacts.“(Rahofer; Weber: 2006: S. 57f; Seitenangabe bezieht sich auf PDF-File)

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