Am 1. Oktober beginnt das Wintersemester an den Universitäten. Frischlinge werden dann wieder die Hörsäle bevölkern und besonders viele von ihnen werden das beliebte Studium der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft beginnen. Die Euphorie ist am Anfang oft groß, verblasst aber ziemlich schnell. Nur ein Bruchteil wird das Studium tatsächlich beenden. Viele Publizistik-Neulinge haben eine falsche Vorstellung vom Studium. Das lässt sich aber leicht vermeiden. Ich habe vier Tipps für eine gut überlegte Studienwahl parat, denn ein Studienwechsel kostet immer Zeit, Nerven und im schlimmsten Fall die Studien- und Familienbeihilfe.
- Die Homepage des Institutes genau studieren.
- Sich einen ersten Einblick in die Inhalte des Studiums verschaffen. Dazu gibt es ein wunderbares Skriptum (pdf-File) von Michael Brüggemann und Balthas Seibold. Die Fachgebiete, die da beschrieben sind, sind identisch mit denen in Wien. Ich habe aus diesem Skriptum sogar für Prüfungen gelernt. Wer sich also mit dem darin enthaltenen Stoff überhaupt nicht anfreunden kann, sollte sich noch einmal überlegen, Publizistik- und Kommunikationswissenschaft zu studieren.
- Wer sich intensiv vorab mit dem Studium beschäftigen möchte, kauft sich das Buch Kommunikationswissenschaft von Roland Burkart, einem Professor am Wiener Institut. Das Standardwerk schlechthin und von Studenten liebevoll auch „Die Bibel“ genannt.
- Alternative überlegen. Wer die Praxis liebt aber das Nachdenken über und Erforschen von Medien weniger, der sollte eine Fachhochschule in Betracht ziehen. Etwa eines der Studien an der FH Wien. In St. Pölten wird das Bachelorstudium Medienmanagement angeboten.
Publizistik bietet keine Berufsausbildung. In einer empirischen Sozialwissenschaft geht es hauptsächlich um Theorie, Methodik und Statistik. Das heißt, Studenten dieses Faches müssen neben dem Studium extra Leistung erbringen, etwa durch Praktika, freiwilliges Engagement bei alternativen Medien, oder zusätzliche Ausbildungen absolvieren. Gerade vor dem Hintergrund steigender Arbeitslosenzahlen von Absolventen der klassischen Massenstudien, wie die NZZ berichtet.